Krankheitswellen in Kitas:
Herausforderungen für das Personal
Krankheitswellen: Wann treten sie auf und wer ist besonders betroffen?
Krankheitswellen in Kitas beschreiben Phasen, in denen besonders viele Kinder und Betreuungskräfte gleichzeitig erkranken, was zu erheblichen Herausforderungen für die Einrichtungen führt. Laut einer Analyse der Techniker Krankenkasse ist der Krankenstand bei Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen auf Rekordniveau. Pflegekräfte sind im Jahr 2023 durchschnittlich 29,8 Tage krankgeschrieben gewesen. Zum Vergleich: 2021 waren es lediglich 23,3 Tage, 2022 bereits 28,8 Tage.
Die vielen krankheitsbedingten Ausfälle betreffen auch das Kita-Personal: Besonders in den Herbst- und Wintermonaten, wenn Erkältungs- und Grippewellen zunehmen, häufen sich auch die Krankheitsfälle in Kindertagesstätten. Aber auch in den Sommermonaten sind Ausfallzeiten durch Krankheiten keine Seltenheit und stellen somit eine nicht zu unterschätzende Herausforderung für die Krankheitsprävention in Kitas dar. Die warme Jahreszeit begünstigt das Wachstum von Bakterien und Viren z. B. auf Oberflächen, wodurch das Risiko für Infektionskrankheiten wie Magen-Darm-Infekte steigt. Auch der jährliche Wechsel von Urlaubs- und Reisezeiten führt häufig zu einem Anstieg von Erkrankungen in den Sommermonaten.
Diese Häufung von Krankheitswellen führt dazu, dass Beschäftigte in der Kinderbetreuung oftmals für längere Zeit ausfallen. Die hohen Ausfallzeiten wirken sich massiv auf den Betrieb der Kitas aus: Personalausfälle führen zu Engpässen und bringen die verbleibenden Mitarbeiter*innen an ihre Belastungsgrenze, was wiederum zu zusätzlicher Belastung führt. In einigen Fällen sehen sich Kitas dadurch gezwungen, ihre Öffnungszeiten einzuschränken oder sogar zeitweise zu schließen.
Typische Ursachen für Krankheitsausfälle in Kindertagesstätten
Zu den häufigsten Erkrankungen in Kitas zählen Infektionskrankheiten und Atemwegserkrankungen wie Erkältungen, die Grippe, Corona und das RSV-Virus (Respiratorisches Synzytialvirus), einer der häufigsten Erreger von Atemwegsinfektionen bei Kleinkindern, der sich in Kindertagesstätten oft schnell ausbreitet. Solche Infektionen entstehen meist durch die Vielzahl von Viren und Bakterien, die sich in Gruppen von kleinen Kindern schnell verbreiten. Zusätzlich tragen die räumlichen Gegebenheiten vieler Kindertagesstätten zur raschen Ausbreitung von Infektionen bei – geschlossene Räume und oft unzureichende Belüftung begünstigen die Ansteckung durch Tröpfcheninfektion. Allein der ständige Kontakt mit Kindern, die oft noch wenig Verständnis für Hygieneregeln haben, verstärkt die Problematik für das Kita-Personal zusätzlich.
Letztlich führen diese Faktoren nicht nur zu höheren Ausfallzeiten des Personals, sondern auch zu einer zunehmenden Belastung der verbleidenden Fachkräfte: Personalausfälle setzen die verbleibenden Teammitglieder enorm unter Druck und lassen den Stresspegel deutlich ansteigen. Psychische Erkrankungen, die zweithäufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeitstage (AU) in der Kita, sind die Folge. Denn die Kombination aus hoher Arbeitsbelastung, emotionaler Verantwortung und der Notwendigkeit, ständig für die Kinder präsent zu sein, erhöht den Druck auf die Erzieher*innen erheblich und kann schließlich psychisch krank machen. Bundesweit sind die AU-Tage der Erzieher*innen aus diesem Grund von durchschnittlich 5,2 Tagen im Jahr 2020 auf 6 Tage im Jahr 2023 angestiegen. Es entsteht ein regelrechter Teufelskreis.
Im Gegensatz zu einem Bürojob, wo bei leichten Beschwerden wie Kopfschmerzen oder einer Erkältung oft noch ein relativ normaler Arbeitstag möglich ist, fällt es Erzieher*innen schwerer, angeschlagen zu arbeiten. Die Arbeit in einer Kindertagesstätte erfordert nicht nur das kontinuierliche Heben, Bücken und Tragen von Kindern, sondern auch ständige Interaktion und Aufmerksamkeit. Das bedeutet, dass selbst kleinste gesundheitliche Beeinträchtigungen den Arbeitsalltag schnell erheblich erschweren können.
Trotzdem sehen sich viele Mitarbeitende einem inneren und äußeren Druck, z. B. durch die Eltern, ausgesetzt, auch bei leichten Erkrankungen zur Arbeit zu kommen. Der generelle Personalmangel im Kita-Bereich und das Bewusstsein, dass jeder Ausfall das verbleibende Team vor große Herausforderungen stellt, erzeugen häufig ein Verantwortungs- und Pflichtgefühl, trotz gesundheitlicher Einschränkungen den Dienst anzutreten. Die Kombination aus anhaltendem Personalmangel und der Erwartung, stets für die Kinder einsatzbereit zu sein, schafft eine belastende Arbeitssituation, in der die Grenzen zwischen leichten Beschwerden und ernsthaften Gesundheitsrisiken zunehmend verschwimmen.
Herausforderungen, die durch den Personalmangel zu bewältigen sind
Der akute Personalmangel stellt Kindertagesstätten vor erhebliche strukturelle und organisatorische Herausforderungen, die weit über den Personalschlüssel hinausgehen.
- Die Betreuungsqualität sinkt: Eine reduzierte Anzahl von Erzieher*innen bedeutet, dass weniger individuelle Zuwendung und Förderung für die einzelnen Kinder möglich ist.
- zu große Gruppen: Kita-Gruppen werden oftmals größer als pädagogisch vertretbar zusammengelegt, was nicht nur für die Kinder, sondern vor allem für das Personal belastend ist.
- beschränkte Angebote: Aktivitäten wie Ausflüge oder Projekte können oft nur eingeschränkt durchgeführt werden.
Personalausfälle durch Krankheitswellen wirken sich zudem auf die Arbeitszufriedenheit und die langfristige Bindung von Fachkräften an eine Einrichtung aus. Die hohe Belastung und die daraus resultierenden gesundheitlichen Risiken schrecken viele potenzielle Nachwuchskräfte ab, was die Personalsuche zusätzlich erschwert und die Personalnot langfristig verfestigt.
Arbeitnehmerüberlassung, um krankheitsbedingte Personallücken zu schließen
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, nutzen viele Kitas die Arbeitnehmerüberlassung: Sie ermöglicht, kurz- und mittelfristig qualifiziertes Personal zeitlich befristet in Kitas einzusetzen und so akute Personalengpässe effizient zu überbrücken. Besonders während enorm hoher Krankheitswellen kann die Arbeitnehmerüberlassung flexible und schnelle Lösungen bieten, um den Betrieb der Kindertagesstätten aufrechtzuerhalten.
Die Arbeitnehmerüberlassung von CareFlex bietet hierfür spezialisierte Mitarbeiter*innen im Sozial-, Gesundheits- und Bildungswesen. Unsere Kolleg*innen erfüllen nicht nur die fachlichen Kita-Qualifikationen, sondern bringen auch viel Einfühlungsvermögen und Geduld im Umgang mit Kindern mit. Sie stellen sich schnell auf neue Anforderungen ein, sind zugewandt und ergänzen einfühlsam existierende Teams.
So kann die Arbeitnehmerüberlassung dazu beitragen, kurz- und längerfristige Personalengpässe zu überbrücken und gleichzeitig die Betreuungsqualität aufrechtzuerhalten.
Fazit: Krankheitswellen setzen Kindertagesstätten unter Druck
Die zunehmenden Krankheitswellen stellen Kindertagesstätten vor enorme Herausforderungen. Insbesondere in der Erkältungs- und Grippezeit, aber auch in den Sommermonaten, führen hohe Infektionsraten und krankheitsbedingte Ausfälle zu einer spürbaren Belastung der ohnehin knappen Personalressourcen in Kitas. Neben der gesundheitlichen Belastung durch Erkrankungen in der Kita ist auch die psychische Belastung der Betreuungskräfte wie Erzieher*innen sehr hoch, was häufig zu längeren Krankschreibungen und einer Verschärfung des Personalmangels führt. Diese Situation belastet die verbleibenden Mitarbeitenden durch Mehrarbeit, was die Stressbelastung und Fehlzeiten weiter erhöht.
Um dem Druck zu begegnen und Kitas nicht schließen zu müssen, greifen viele Einrichtungen auf externe Personaldienstleistungen wie Arbeitnehmerüberlassung zurück. Langfristig bleiben jedoch strukturelle Verbesserungen und bessere Personalschlüssel unerlässlich, um die Arbeitsbedingungen in der Kinderbetreuung nachhaltig zu verbessern und die Qualität der Betreuung – auch bei Krankheitswellen – zu sichern.