Gekommen um zu bleiben

Während man früher mehr oder minder eine lebenslange Beziehung mit einer Firma einging, steigt die Wechselbereitschaft heute stetig an. Ein sicherer Arbeitsplatz ist zwar Bestandteil des modernen Glücksprinzips, aber ebenso wird Wert gelegt auf Selbstverwirklichung, Wertschätzung und Spaß bei der Arbeit.

46% der Arbeitnehmer*innen hierzulande würden ihren Job in den nächsten zwölf Monaten wechseln – das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Studie „Jobzufriedenheit 2017“ der ManpowerGroup Deutschland. Demnach ist fast die Hälfte der Deutschen bereit sich von ihrem jetzigen Arbeitgeber zu trennen, um zu neuen Ufern aufzubrechen. Besonders bei den Themen Anerkennung und Arbeitsklima sehen die Beschäftigen Verbesserungspotenzial.

Zufriedene Mitarbeitende sind demnach keine Selbstverständlichkeit. Und dass Geld alleine nicht glücklich macht, ist schon lange kein Geheimnis mehr.

Besonders in sozialen Berufen übersteigt die Nachfrage nach guten Fachkräften das Angebot – Tendenz steigend. Organisationen müssen demnach einfallsreicher werden, um für Fachleute attraktiv zu werden. Wer heute auf dem Arbeitsmarkt punkten möchte, muss in Stellenangeboten mehr als ein „spannendes Arbeitsumfeld, kollegiales Team und vieles mehr“ anbieten können.

Attraktive Incentives leisten im Kampf um die besten Mitarbeitenden einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität. Sie bieten Unternehmen die Möglichkeit, sich spürbar vom Wettbewerb abzusetzen und Talente für sich zu gewinnen. Betriebliche Sozialleistungen steigern außerdem die Verbundenheit mit dem Arbeitgeber, verbessern das Betriebsklima und wirken sich somit nachweislich auf die Zufriedenheit und damit die Loyalität der Mitarbeitenden aus.

Das bestätigt auch eine repräsentative Studie der Allianz aus dem Jahr 2016. Unter den befragten Unternehmen wiesen diejenigen mit vielen Zusatzleistungen eine knapp 50% niedrigere Fluktuationsquote auf als Betriebe mit wenigen Personalangeboten.

Benefits von der Stange

Betriebliche Altersvorsorge, Essens-Gutscheine oder Diensthandy gehören zu den Klassikern unter den Zusatzleistungen. Diese haben durchaus ihren Wert, reichen jedoch heute nicht mehr aus, um sich von anderen Arbeitgebern zu differenzieren. Denn nur mit dem richtigen Angebot machen Sie potenzielle Fachkräfte auf sich aufmerksam und zeigen Ihren Mitarbeitenden, dass Sie die geleistete Arbeit wertschätzen und Ihnen ihr Wohlbefinden am Herzen liegt.

Bedauerlicherweise besteht beim Thema Benefits in Deutschland eine große Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Ein Beispiel dafür: Der am häufigsten angebotene Vorteil ist ein Firmen-Parkplatz (46%). Dieser ist allerdings für nur knapp 9% der Arbeitnehmer*innen überhaupt relevant.

Was sagt uns das?
Zusatzleistungen sollten nicht einfach in der Chefetage festgelegt, sondern viel mehr aus der Perspektive der bestehenden und angehenden Mitarbeitenden betrachtet werden.
Eine aktuelle Analyse der Jobplattform kununu zeigt auf, welche Vorteile und Möglichkeiten heute die größte Relevanz für Jobsuchende haben: Platz 1: flexible Arbeitszeiten (51%), Platz 2: Home-Office (33%), Platz 3: die Möglichkeit, den Hund mit zur Arbeit zu nehmen (26%).

Schön und gut.

Aber nicht in allen Jobs sind diese Angebote umsetzbar. Gerade im sozialen Bereich können Klient*innen nicht einfach mal von zu Hause aus betreut oder der Hund mit auf die Krankenstation gebracht werden. In der Pflege braucht es strukturierte Zeitpläne, um die RundumdieUhr-Versorgung sicherzustellen – flexible Arbeitszeiten würden zu Betreuungslücken führen, die wiederum zu Kosten der pflegebedürftigen Menschen gehen würden.

Was sind also die Erfolgsfaktoren für das richtige Incentive-Paket im Sozial- und Gesundheitswesen?

  1. umsetzbar, abgestimmt auf die Arbeitsrealität Ihres Unternehmens
  2. nützlich, mit einem spürbaren Mehrwert für Mitarbeitende
  3. maßgeschneidert, angepasst an die Bedürfnisse Ihres Personals

Fest steht, jetzt sind Sie gefragt. Ganz gleich, ob sie sich um neue Mitarbeiter*innen bemühen, oder ihre bereits angestellten halten wollen – Initiative wird Ihnen gut zu Gesicht stehen.
Etwas genauer bitte!
Hier geht es zum Fachartikel „Die Kraft der kleinen Gesten“ mit konkreten Tipps zur eigenen Benefits-Kultur.

FacebookWhatsAppXINGLinkedInEmailPrintCopy Link

Es bloggte:

Unsere Wortakrobatin 007 mit der Lizenz zum verbalen Entwaffnen beweist immer wieder aufs Neue was mit Sprache alles möglich ist. Ihre Kompetenzliste ist lang: Texten & Sharen, Beraten & Gestalten, Organisieren & Strukturieren. Ihr Motto im Arbeitsalltag: "Humor ist Frauensache". Ihre Geheimwaffe: geistreiche Pointen und Kaffee. Zu unserem Glück pendelt die gebürtige Wienerin jetzt nur noch zwischen online und offline Welten.

Noch mehr
erfahren!

Weitere Beiträge

Arbeiten in der Kita: Einblicke einer Erzieherin

10 Vorurteile zur Zeitarbeit

BGM bei CareFlex – Interview

BEM – Betriebliches Eingliederungsmanagement

Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche – was bedeutet das genau?

Eingliederungshilfe – was ist das eigentlich?

Offenes Konzept in der Kita – die Vor- und Nachteile

Berufsbild Heilerziehungspfleger*in – was ist das eigentlich?

Altenpflege in der Eingliederungshilfe: Interview zur Pflege von Menschen mit Behinderung

Zeitarbeit: Vor- und Nachteile im sozialen Bereich

Lärm in Kitas: 10 Tipps, um den Geräuschpegel zu senken

Bewerbungstipps für Arbeitgeber

Warum die Einarbeitung gerade in der Pflege so wichtig ist

BGM – warum auch Arbeitgeber davon profitieren

Sprachlich ein Zeichen setzen: m/w/d’st Du noch oder genderst Du schon?

Warum Pausen so wichtig sind und wie Du sie optimal nutzt

E-Learning in der Pflege: Wissensbeschaffung im Wandel

Lebens- und Sozialberatung: kompetente Hilfe bei Konflikten und Problemen

Wie Jugendhilfe in der Zeitarbeit funktioniert 

Männer in Kitas – keine Selbstverständlichkeit

Jugendhilfe: Ein Berufsfeld mit viel Verantwortung

Selbstverwirklichung im Job – Wie geht’s? Wie steht’s?

Strategischer Einsatz von Zeitarbeit

Herzlose Zeitarbeit? Vier Gegenargumente

Fakten statt Fiktion: 5 Mythen über Rückenschmerzen

Alles zu seiner Zeit – Tipps für langfristig erfolgreiches Onboarding

Passende Bewerber*innen dank Persönlichkeitstest: Der Predictive Index (PI)

Schlafmangel macht krank!

In Würde altern

Die Geschichte der Ev. Stiftung Alsterdorf

6 Anti-Stress-Quickies

Geld alleine macht nicht glücklich: Die Kraft der kleinen Gesten!