Warum die Einarbeitung gerade in der Pflege so wichtig ist
Eine neue Umgebung, neue Kolleg*innen, neue Aufgaben und neue Verantwortlichkeiten: Der erste Tag im neuen Job ist ganz schön aufregend. Wir haben unsere Teamleitungen Greta und Curtis gefragt, was bei der Einarbeitung berücksichtigt werden soll, was zu einer guten Einarbeitungsliste dazu gehört und wie Einarbeitung in der Pflege bei uns funktioniert. Die beiden haben früher in Pflegeeinrichtungen und Kindergärten gearbeitet, bevor sie in die Personaldisposition bei CareFlex eingestiegen sind.
Curtis, Du hast vor Deinem Job bei CareFlex in der Pflege gearbeitet. Wie sollte eine Einarbeitung in Pflegeberufen optimal ablaufen?
Curtis:
Beim ersten Dienstbeginn ist es sehr wichtig zu wissen, mit wem Du zusammenarbeitest, wo Du was findest und wie Abläufe in der jeweiligen Einrichtung laufen. Im besten Fall stellt Dir die Ansprechperson vor Ort alle Kolleg*innen im Team kurz vor, zeigt Dir Umziehmöglichkeiten, Pausen- und Toilettenräume, erklärt Dir die Prozesse der Einrichtung sowie Details zu den Klient*innen. Am Ende des Tages wäre es optimal, wenn Du ein Abschlussgespräch mit Deiner Ansprechperson führen kannst, um all Deine Fragen loszuwerden und Feedback einzuholen.
Greta (Teamleiterin Kinder- und Jugendhilfe):
Ja, Fragen bei der Einarbeitung zu stellen ist extrem wichtig. Auch während der Arbeit solltest Du nicht zögern, immer wieder nachzufragen, falls Dir etwas nicht klar sein sollte. Zum Beispiel könnten die Details zu Vorlieben und Abneigungen der Bewohner*innen für Dich sehr relevant sein, um besser in den neuen Job oder Einsatz zu starten. Auch wird Dir die Einarbeitungsphase leichter fallen, wenn Du aufgeschlossen gegenüber neuen Personen bist und Dich auf die neuen Abläufe einlässt.
Was ratet Ihr unseren Mitarbeitenden, um sich auf einen neuen Einsatz vorzubereiten?
Curtis:
Informationen zu dem Einsatz erhältst Du von Deiner Teamleitung. Wenn Du magst, kannst Du auch gern in der Einrichtung anrufen und Dich telefonisch vorstellen. Das gibt Dir bereits die Möglichkeit tiefergehende Fragen zu stellen und mehr über die Gegebenheiten vor Ort zu erfahren.
Warum ist die richtige Einarbeitung insbesondere in Pflegeberufen so wichtig?
Greta:
In Pflegeberufen trägst Du viel Verantwortung für pflegebedürftige Menschen, die auf Dich angewiesen sind. Die Arbeit in der Pflege ist etwas sehr Intimes und es sollte behutsam und sensibel mit den Klient*innen umgegangen werden. Um auf die individuellen Bedürfnisse eingehen zu können, sind so viele Informationen wie möglich relevant. So solltest Du auf jeden Fall über die Betreuung von bestimmten Krankheitsbildern, medikamentöse Therapien, spezielle Wundversorgungen und Stationsabläufe informiert werden. Zudem ist es wichtig, dass Du in Notfallsituationen weißt, wie die Fluchtwege und Pläne sind, wo Notfallmedikamente stehen und wer Deine Notfallkontakte sind. Auch das gehört zu einer guten Einarbeitung dazu.
Was gehört in eine Einarbeitungscheckliste bzw. einen Einarbeitungsplan?
Curtis:
Ein durchdachtes Einarbeitungskonzept ist das A und O. Die Checkliste sollte die folgenden Punkte beinhalten:
- Ansprechperson in der Einrichtung
- Anzahl und Besonderheiten der Klient*innen (Allergien, Vorlieben, Abneigungen, Charaktereigenschaften etc.)
- Krankheitsbilder, die besondere Aufmerksamkeit benötigen
- Tätigkeiten, die mit höchster Priorität ausgeführt werden müssen
- Informationen zu Tagesabläufen und wichtigen Terminen
- Informationen, wo was zu finden ist (Medikamentenschrank, Pflegematerialien etc.)
- Dokumentationsunterlagen und Informationen zu Uhrzeiten der Dokumentation
- Ort für Wäsche und Abfälle
- Notfall-Informationen über Klient*innen
- Notfallabläufe
- Notfallkontakt aus dem Team
Was kann ohne richtige Einarbeitung alles schief gehen?
Greta:
Kurz gesagt: einfach ALLES. Natürlich kann eine Fachkraft aus ihrer Erfahrung schöpfen, jedoch sind die Medizin und der Mensch sehr vielfältig und individuell. Daher benötigen spezielle Informationen immer einer adäquaten Übergabe und Einarbeitung, damit nichts schief geht.
Im schlimmsten Fall werden Medikamente falsch zugeordnet oder vergessen und es entstehen gesundheitliche Schäden für die Klient*innen.
Welche unterschiedlichen Einarbeitungskonzepte gibt es in der Pflege ?
Curtis:
Jeder Träger bzw. jede Einrichtung im Gesundheitswesen ist dazu verpflichtet, neue Mitarbeitende strukturiert einzuarbeiten. Das gilt auch für Zeitarbeitskräfte. Deswegen gibt’s unzählige unterschiedliche Einarbeitungskonzepte. Entscheidend ist letztlich, wie dieses Konzept mit Leben gefüllt wird und zu der Arbeit in der Einrichtung passt.
Wie sieht die Einarbeitung bei CareFlex aus? Bei uns und in den Einrichtungen, mit denen wir zusammenarbeiten?
Curtis:
Bei neuen Einsätzen bekommen unsere Mitarbeitenden immer einen Tag Zeit für die Einarbeitung. An diesem Tag können die wichtigsten Aspekte für die spätere Tätigkeit in der Einrichtung in Erfahrung gebracht werden. Der Prozess der Einarbeitung hört hier jedoch nicht auf. Die Mitarbeitenden lernen bei der alltäglichen Arbeit die Abläufe intensiver kennen und können weiterhin die Ansprechpersonen mit Fragen löchern.
Wie kann eine Einarbeitung in der Zeitarbeit – also mit Einsätzen in wechselnden Einrichtungen – gut funktionieren?
Greta:
Wir geben unseren CareFlex Mitarbeitenden bei jedem Einsatz Zeit für ihre Einarbeitung. Da wir nicht vor Ort dabei sind, können wir nur empfehlen, offen in eine neue Einrichtung zu gehen. Unsere Mitarbeitenden sind es gewohnt, sich schnell einzuarbeiten und haben in der Regel auch Lust auf diesen Wechsel. Dazu gehört auch ein gewisses Selbstbewusstsein, keine Scheu Fragen zu stellen und bei Unklarheiten offen und ehrlich nachzuhaken.
Zudem brauchen unsere Mitarbeitenden bei den Einsätzen eine gute Vorstellung davon, welche Informationen sie benötigen und die Möglichkeit bei fehlenden Informationen gezielt nachzufragen. Dann kann eigentlich nicht viel schief gehen.
Welchen Ratschlag könnt Ihr unseren Kunden geben, um unseren Mitarbeitenden einen guten Start in die Einrichtung zu ermöglichen?
Greta:
Es ist nicht nur wichtig, dass unsere Mitarbeitenden offen sind, sondern auch das Stammpersonal der Kunden. Wenn Dinge in Ruhe erklärt und auch ohne „genervt sein“ mal wiederholt werden, haben langfristig beide Seiten etwas davon.
Curtis:
Ein guter erster Eindruck, d.h. auch eine geduldige und freundliche Einarbeitung, trägt meist zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit auf beiden Seiten bei. Daher können wir unseren Kunden nur raten, sich am ersten Tag ausreichend Zeit zu nehmen, um langfristig davon zu profitieren und das Ziel – also ein erfolgreiches, gemeinsames Arbeiten – zu erreichen. Wichtig ist auch, dass die Kolleg*innen im Team auf Mitarbeitende von CareFlex vorbereitet sind und sich Zeit für die neue Person nehmen. Eine Tasse Kaffee und eine feste Ansprechperson im Dienst können in vielen unruhigen Momenten Gold wert sein.
Danke Greta und Curtis, dass Ihr Euch die Zeit für dieses Gespräch genommen habt.