Altenpflege in der Eingliederungshilfe: Interview zur Pflege von Menschen mit Behinderung

Eingliederungshilfe Altenpflege

Unsere Mitarbeiterin Corinna arbeitet seit einigen Jahren bei CareFlex als Altenpflegerin in der Eingliederungshilfe. Bei der Betreuung von Menschen mit Behinderung hat sie schon diverse Pflegeeinrichtungen und andere Einrichtungen kennengelernt und war gerne bereit, uns ein bisschen aus dem Arbeitsalltag einer Altenpflegerin in der Eingliederungshilfe zu erzählen:

  • Liebe Corinna, seit wann arbeitest Du bei CareFlex? Und was hast Du gemacht, bevor Du als Altenpflegerin in der Eingliederungshilfe tätig geworden bist?

Ich arbeite seit August 2016 bei CareFlex.
Davor habe ich in einem Alten- und Pflegeheim in Kiel gearbeitet. Da ich jedoch nach Hamburg gezogen bin, wollte ich die Gelegenheit nutzen und etwas Neues ausprobieren, deswegen habe ich mich bei CareFlex beworben.

  • Was sind Deine Aufgaben als Altenpflegerin in der Eingliederungshilfe?

Ich übernehme die gleichen Aufgaben wie auch die Erzieher*innen oder Heilerziehungspfleger*innen: Ich betreue, berate und pflege Menschen mit Behinderungen.

  • Was ist für Dich das Besondere an der Arbeit mit älteren Menschen mit Behinderung?

Ich finde die Arbeit mit älteren Menschen generell sehr spannend – ob mit Behinderung oder ohne.

  • Was sind für Dich die größten Herausforderungen im beruflichen Alltag?

Da kein Tag dem anderen gleicht, finde ich es gerade zu Dienstbeginn wichtig zu schauen, wie die Klienten*innen so drauf sind, da man mit unheimlich vielen verschiedenen Menschen mit den verschiedensten Krankheitsbildern und auch daraus resultierenden Launen umgehen muss.

  • Was sollte man berücksichtigen, wenn jemand in der Altenpflege in der Eingliederungshilfe arbeiten möchte?

Ich musste lernen, nicht nur als Altenpflegerin zu denken. Man muss sich immer wieder auf neue Situationen einstellen, viele Konflikte lösen und viel mehr in der beratenden Funktion tätig sein. Im Gegensatz zu klassischen Pfleger*innen liegt der Schwerpunkt in der Eingliederungshilfe weniger auf der Pflege an sich, sondern vor allem auf dem Zwischenmenschlichen. Wir sind für Menschen mit Behinderung zugleich Pfleger*innen und Ansprechpersonen für die täglichen Sorgen, Probleme und Konflikte.

  • Was sollte jemand mitbringen, um für Menschen mit Behinderung zu arbeiten?

Man sollte sich in der Lage fühlen, auch mal über den Tellerrand zu schauen. Es braucht das Bewusstsein, nicht nur Menschen mit Behinderungen zu pflegen, sondern auch einfach mal nur Gespräche zu führen oder sich Zeit für einen Spaziergang zu nehmen, also alles etwas langsamer angehen zu können. Und man sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Arbeit als Altenpfleger*in und Heilerzieher*in zwei völlig unterschiedliche Berufe und nicht alle auf einem gleichen Stand sind. Dafür muss man dann auch ein bisschen Verständnis mitbringen.

  • Worauf sollte jemand achten, der*die in diesem Berufsfeld eine Stelle sucht?

Ich würde mich in verschiedenen Wohngruppen umschauen und mir dann die aussuchen, bei der ich das Gefühl habe, dass es auf Dauer passen könnte. Dafür eignet sich CareFlex sehr gut, denn so gewinnt man viele Eindrücke und lernt viele Wohngruppen kennen.

  • Warum hast Du Dich für CareFlex entschieden?

Ich habe einige Kieler CareFlex-Kolleg*innen kennengelernt, die super zufrieden sind. Deswegen habe ich mich erkundigt und auch direkt beworben. Anfänglich tatsächlich mit dem Hintergrund, verschiedene Häuser kennenzulernen und mich dann zu entscheiden. Mittlerweile möchte ich aber gar nicht mehr woanders arbeiten und genieße die Abwechslung.

  • Bei uns bist Du ja in wechselnden Pflegeeinrichtungen unterwegs. Welche Vorteile hat das für Dich?

Ich finde es sehr spannend in verschiedenen Häusern unterwegs zu sein, dadurch lerne ich sehr viele Menschen kennen – Menschen mit Pflegebedarf und Kolleg*innen. Ich weiß die Diversität wirklich zu schätzen. Außerdem macht mir die Abwechslung einfach Spaß. Ich kann mir kaum noch vorstellen, dauerhaft nur in einer Pflegeeinrichtung zu arbeiten.

  • Gibt es dabei auch Schattenseiten?

Sicherlich gibt es auch Häuser, in denen es sehr anstrengend ist und die Chemie einfach nicht stimmt oder wo man sich generell nicht wohlfühlt. Das würde ich aber nicht als Schattenseite sehen, denn wenn ich irgendwas erlebe, womit ich nicht zurechtkomme, dann kann ich jederzeit mit meiner Teamleitung sprechen und eine Lösung finden.

  • Was wünscht Du Dir, um die Arbeit mit älteren Menschen mit Behinderung zu erleichtern?

Ich wünsche mir für die älteren Menschen mit Behinderung, dass sie nach Möglichkeit bis zu ihrem letzten Tag in ihrem gewohntem Umfeld bleiben können. Wenn sie aber ihren Lebensabend in einem Pflegeheim mit fremden Menschen verbringen müssen, sollen sie sich ernst genommen und wohl fühlen.

 

Vielen Dank für das Interview und alles Gute für Dich, liebe Corinna!

 

Haben wir Dein Interesse für die Altenpflege in der Eingliederungshilfe geweckt? Du würdest gern wie Corinna direkt mehrere Einrichtungen kennenlernen und dort verschiedenste Menschen mit Behinderung bereuen? Dann schau doch einfach mal bei unserem Jobportal vorbei.

 

Bildnachweis: ©AdobeStock

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