Arbeiten in der Kita: Einblicke einer Erzieherin
Wie ist es eigentlich, in einer Kita, einem Kindergarten oder einer ähnlichen Einrichtung zu arbeiten? Was macht den Beruf einer Erzieherin oder eines Erziehers aus? Und welche Herausforderungen erleben die pädagogischen Fachkräfte in der Kita Tag für Tag? Um diesen Fragen einmal etwas auf den Grund zu gehen, haben wir ein Interview mit unserer Mitarbeiterin Jeannette geführt:
- Liebe Jeannette, erzähl uns zum Einstieg doch einfach mal etwas über Dich.
Hi, mein Name ist Jeannette Müller. In meiner Freizeit lese ich gerne Bücher, treffe mich mit Familie und Freunden und höre Musik. Außerdem bin ein Anime-Fan. Ich bin ein sehr offener und freundlicher Mensch, lerne gerne Leute kennen und freue mich immer neue Städte und Länder zu entdecken, da ich auch gerne reise.
- Wie lange arbeitest Du bereits bei CareFlex? Und wie lange als Erzieherin?
Dieses Jahr im September bin ich schon ganze sechs Jahre bei CareFlex, als Erzieherin arbeite ich schon sieben Jahre.
- Und wie kam es damals dazu, dass Du bei CareFlex angefangen hast?
Ich habe mir in meiner Ausbildungszeit einen Vortrag von CareFlex angehört. Besonders interessant fand ich, dass man bei CareFlex verschiedene Kitas kennenlernen kann. Damals wusste ich ja auch noch nicht, welches Kita-Konzept und welche Kita mir zusagen könnte. CareFlex war und ist eine Chance für mich, viele Kitas und Konzepte kennenzulernen und zu schauen, was mir so zusagt. Ich finde es bis heute super.
- In welchem Bereich der Kinderbetreuung arbeitest Du?
Ich arbeite hauptsächlich im Elementarbereich, aber wenn Hilfe gebraucht wird unterstütze ich auch im Krippenbereich.
- Du hast ja jetzt schon ziemlich viel Erfahrung. Welches Kita-Konzept begeistert Dich denn am meisten?
Ich finde das teiloffene Konzept am besten. Bei diesem System habe ich als Erzieherin meine festen Kinder und die Kinder haben eine feste Gruppe, an der sie sich orientieren können. Damit wissen auch die Eltern, wen sie ansprechen können. Gleichzeitig haben die Kinder aber die Möglichkeit andere Gruppen kennenzulernen, dort Freunde zu finden und verschiedene Räume und Angebote auszuprobieren. Sie müssen nicht warten bis eine Gruppe fertig ist oder schauen, ob der Raum belegt ist. Sie sagen uns Erzieher*innen einfach Bescheid und dann wissen wir, wo das Kind ist und sehen ab und zu nach, ob alles ok ist. Das eröffnet den Kindern eine neue Sicht der Dinge und ist gut für ihre Sozialkompetenz. Ich finde aber auch wichtig, dass es sogenannte Familiengruppen gibt. Das bedeutet, dass ein paar kleine Krippenkinder zusammen mit Elementarkindern in einer Gruppe sind. Die Kleinen lernen so von den Großen und die Großen lernen direkt in einem gewissen Maße Verantwortung zu übernehmen.
- Warum hast du Dich entschieden, als Erzieherin zu arbeiten?
Das war am Anfang gar nicht so leicht, denn ich wusste nicht, was ich werden wollte. Nach meiner ersten Ausbildung zur Hauswirtschaftlerin habe ich dann erst mal ein freiwilliges soziales Jahr gemacht. Das habe ich in einer Einrichtung mit Kindern mit Assistenzbedarf absolviert. So habe ich festgestellt, dass ich gerne mit Kindern arbeiten möchte. Also fing ich die Ausbildung zur Erzieherin an. Seitdem ich meinen Job mache, liebe ich ihn. Kinder sind einfach etwas Großartiges. Sie geben mir so viel zurück. Ich hätte am Anfang nicht gedacht, dass ich meinen Beruf so sehr lieben würde und er mir solchen Spaß macht.
- Was gefällt Dir besonders an der alltäglichen Arbeit mit den Kindern?
Mir gefällt viel am Alltag mit den Kindern. Aber am meisten wahrscheinlich, dass Kinder einfach so unkompliziert sind. Sie sehen die Welt anders als wir Erwachsenen, sie sehen sie einfacher. Kinder überraschen mich immer wieder. Mit einfachen Sätzen bringen sie mich aus dem Konzept, zum Lachen, zum Erstaunen. Kinder sind in ihrer Art und Weise einfach nur großartig.
- Was ist Dir am wichtigsten, um Freude bei der Arbeit zu haben?
Dass man so gut es geht entspannt an die Arbeit geht. Und dass man gut mit den Kolleg*innen und der Leitung der Kindergärten oder Kindertageseinrichtungen klarkommt. Man muss sich nicht lieben, aber Respekt voreinander zu haben und normal miteinander reden zu können – das ist wichtig, um gut miteinander zu arbeiten. Vor der Arbeit entspanne ich mich gerne durch Lesen und Musikhören. Das erleichtert es mir, immer ein offenes Ohr für die Kinder zu haben und für sie da zu sein. Dadurch habe ich viel Freude an der Arbeit. Denn das Wichtigste in meinem Job sind einfach die Kinder.
- Wie sieht ein typischer Arbeitstag für Dich aus?
Mein Arbeitstag sieht wie folgt aus: Ich gehe morgens in die Gruppe, stelle die Stühle runter und bereite den Raum etwas vor. Nach und nach kommen dann die Kinder an, die ich in einer Liste abhake. Anschließend wird gefrühstückt und gespielt. Gegen 9.30 Uhr steht der Morgenkreis an, wo gesungen, gespielt und erzählt wird. Nach dem Morgenkreis bereiten wir Erzieher*innen verschiedene Angebot vor oder auch einen Ausflug. Die Kinder entscheiden selbst, ob sie bei unseren Angeboten mitmachen und bei Ausflügen mitkommen möchten. Stattdessen können sie auch immer einfach nur spielen. Wenn das Angebot vorbei ist, spielen die Kinder bis zum Mittagessen. Nach dem Essen ruhen sich einige Kinder gerne aus, während die anderen sich leise in den Räumen beschäftigen. Wir Erzieher*innen machen in der Zeit sauber und überlegen, wann wir raus gehen. Wenn wir einen Ausflug machen, kommen wir entweder zum Essen wieder oder essen während des Ausflugs. Zur Abholzeit gehen wir meistens raus mit den Kindern und dann werden sie draußen von den Eltern abgeholt. In der Zwischenzeit gibt es auch noch Obst für die Kinder. Am Ende stellen wir die Stühle wieder hoch und machen „klar Schiff“. Einige Kinder werden im Spätdienst noch weiter betreut. Ich gehe dann nach Hause.
- Welche Besonderheiten und Herausforderungen siehst Du im Zusammenhang mit der Arbeit in der Kindertagesbetreuung und der pädagogischen Arbeit?
Es gibt viele Besonderheiten in meinem Beruf. Jedes Kind ist etwas Besonderes und jedes Kind ist anders. Die größten Herausforderungen sind jedoch meistens die Eltern. Sie sehen manchmal mehr in ihrem Kind, als deine pädagogische Arbeit zutage bringt. Dies zu erklären ist nicht immer leicht. Eine Herausforderung ist auch, dass man neben der Arbeit mit den Kindern noch einiges erledigen muss. Dabei denke ich an die vielen Berichte und Gespräche, die zur täglichen Arbeit dazugehören. Das ist echt viel geworden und da vergisst man manchmal, dass man Kinder vor sich hat und keine Maschinen, die man nur beobachtet und dazu einen Bericht verschickt. Der Anspruch an Erzieher*innen wird immer höher. Die Kita ist in dieser Hinsicht zum Teil schon fast wie eine Schule. Bei uns spielen die Kinder aber noch und müssen nicht nur sitzen. Man muss einfach einen Weg finden, dass Kinder noch Kinder bleiben dürfen.
- Was wünschst du Dir von einer Kita, um Dich dort wertgeschätzt zu fühlen?
Ich wünsche mir, dass ich immer respektvoll und als vollwertige Kollegin behandelt werde, dass ich auch zur Leitung gehen kann bei Problemen und dass man auch mal fragt, ob alles gut ist. Dazu möchte ich aber sagen, dass ich bis jetzt nur eine Kita hatte in der es nicht so gut lief. Ansonsten waren immer alle sehr nett zu mir und haben mir immer erklärt wie die Abläufe sind, mir ihre Kita gezeigt und ich konnte immer Fragen stellen.
- Vielen Dank für die spannenden Einblicke, Jeannette!
Würdest auch Du gerne als Erzieher*in wie Jeannette verschiedene Kindertageseinrichtungen kennenlernen und die vielfältigen Facetten der Arbeit als pädagogische Fachkraft entdecken? Dann schau doch einfach mal auf unserem Jobportal vorbei. Wir freuen uns auf Dich!